John Carpenter-Nacht
am Freitag, den 29.10. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Ja, das
waren noch Zeiten, als man in Deutschland am 31. Oktober (bzw. am 1.
November) brav und fromm „Allerheiligen” feierte. Die artigen
Bürger gingen in die Kirche, die Kinder wurden zum
Festtagsbraten zur Omi geschleift und mussten feinen Zwirn tragen.
Heutzutage ist alles anders: Seit Deutschland zur Kolonie der USA
verkommen ist, rennen Halbstarke in Horrorkostümen durch die
Straßen und terrorisieren ihre Mitmenschen. An der Haustür
verlangt man forsch nach Klümpchen. „Süßes, sonst
gibt's Saures!”, heißt es da – und wenn das arme
Großmütterchen keine Schokoriegel vorrätig hat,
brennt kurz darauf der Dachstuhl. Zumindest kommt dies den
heidnischen Bräuchen des Festes wieder nahe, denn damals wurde
zum keltischen „Samhain” das Blut der Feinde aus deren Schädeln
geschlürft…
Wir vom Filmclub BALI sind reaktionär und erzkonservativ, daher machen
wir solcherlei Mummenschanz nicht mit! Bei uns wird weder gebetet,
noch feiern wir Karneval im Herbst – bei uns heißt es:
ZIMMERMANNS ZAHLTAG!
Nein, nicht Ede Zimmermann und seiner legendären Sendung
„XY-ungelöst” soll hiermit gehuldigt werden, sondern dem anderen
Zimmermann, der auf der Leinwand so manchen Sarg für seine
Protagonisten geschreinert hat: John Carpenter, Regisseur zahlreicher
unvergesslicher B-Film-Perlen wie DAS ENDE („Assault on Precinct
13”), DIE KLAPPERSCHLANGE („Escape from New York”) oder THE FOG
– NEBEL DES GRAUENS.
John
Carpenter wurde am 16. Januar 1948 im Bundesstaat New York geboren
und wuchs in Kentucky auf. Bereits als Student zeichnete er als Autor
für den Oscar-prämierten Kurzfilm „The Resurrection of
Broncho Billy” verantwortlich. Während der 70er Jahre
arbeitete er als Autor, Komponist, Schauspieler, Regisseur und
Produzent bei zahllosen Filmen mit, bis er 1974 mit der preiswerten
Science Fiction-Parodie DARK STAR seinen ersten eigenen Spielfilm
realisierte, der heute als Kultfilm gehandelt wird. Carpenter, der
für viele Fans als Begründer des neuzeitlichen Horrorkinos
gilt, ist ein echter Auteur: Er schreibt in den meisten Fällen
die Drehbücher, führt Regie und komponiert auch stets die
sehr einprägsame Filmmusik zu seinen Werken.
Der erste
Carpenter-Gedächtnisfilm unseres Doppelprogramms passt prächtig
zum kommenden „Fest der Toten”: Am 31. Oktober 1978 flüchtet
der Psychopath Michael Myers aus einer Anstalt für kriminelle
Geisteskranke, um es seiner Familie heimzuzahlen, die ihn vor vielen
Jahren aus nichtigem Anlass – Mord an seiner Schwester – dort
einbuchten ließ. Mit bleicher Gesichtsmaske und scharfem
Küchenmesser rüstet der Bub sich zur Menschenjagd.
Dummerweise ist jedoch nur die Babysitterin im Haus…
Carpenters
berühmter Terrorfilm gilt heutigentags zu Recht als Klassiker
des Stalk & Slash-Genres. Nicht nur die spannende und aufwühlende
Inszenierung, auch der kongeniale Einsatz der Musik (von Carpenter
eigenhändig komponiert und ausgeführt) trägt zum
Nervenkitzel bei. In der Hauptrolle sehen Sie Jamie Lee Curtis (EIN
FISCH NAMENS WANDA), die sich ein haarsträubendes Duell mit dem
irren Schlitzer liefert.
Filmbeitrag
Numero Zwo ist das Remake eines Science Fiction/Horror-Klassikers
aus dem Jahr 1951 von Howard Hawks, das John
Carpenter im Jahr 1982 in Szene setzte. Herausgekommen ist ein
unerreicht intensiver und klaustrophobischer Terrorfilm, der
nachhaltig unter die Haut geht und vor allem durch die innovativen
Monster-Spezialeffekte von Rob Bottin überzeugt. Die Hauptrolle
spielt Kurt Russel, der auch in den Carpenter-Filmen DIE
KLAPPERSCHLANGE und BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA mit an Bord war. Die
fantastische Musik komponierte niemand Geringeres als Ennio
Morricone!
Inhalt:
Eine amerikanische Forschungsstation in der Antarktis, die ausschließlich von Männern betrieben wird, kommt in Kontakt mit einer feindlichen außerirdischen Lebensform, welche die menschlichen Körper als Wirte benutzt. Der Kampf gegen das Alien wird aufgenommen, doch bald weiß keiner mehr, wem er noch trauen kann. In jedem könnte das DING stecken...
Eine amerikanische Forschungsstation in der Antarktis, die ausschließlich von Männern betrieben wird, kommt in Kontakt mit einer feindlichen außerirdischen Lebensform, welche die menschlichen Körper als Wirte benutzt. Der Kampf gegen das Alien wird aufgenommen, doch bald weiß keiner mehr, wem er noch trauen kann. In jedem könnte das DING stecken...
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.