Italo Western-Nacht
am Freitag, den 10.07. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke
Aus dem schier unerschöpflichen Fundus der Spaghettiwestern zwei
repräsentative Vertreter auszuwählen, erscheint als beinahe
unmögliches Unterfangen. Zu viele wegweisende Filme stachen aus
der Welle italienischer Wildwestfilme, die in den 60ern und 70ern vom
Apennin in nördliche Breitengrade schwappte, hervor. Selbst wenn
man die Pioniere wie die Dollar-Trilogie von Sergio Leone oder den
legendären ersten DJANGO (1966) außen vor lässt,
bleibt noch immer eine Schwemme an herausragenden Exemplaren. Man
denke an Werke wie Sergio Sollimas VON ANGESICHT ZU ANGESICHT (1967)
oder DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE (1966), in denen Tomas Milian
brillierte; an Sergio Corbuccis großartigen Revolutions-Western
TÖTE, AMIGO (1967); oder an außergewöhnlichere
Vertreter wie den gleichermaßen nihilistischen wie surreal
anmutenden DJANGO — LECK STAUB VON MEINEM COLT (1967) von Giulio
Questi, Cesare Canevaris bizarrer MATALO — WILLKOMMEN IN DER HÖLLE
(1971) oder Enzo G. Castellaris genialer Spätwestern KEOMA
(1976) mit Franco Nero.
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In den goldenen 70ern des vorigen Jahrhunderts, als die Welt noch nicht
ausschließlich von Lollywood-Müll überflutet wurde,
gehörte der charakteristische Italowestern zum festen Repertoire
der Programmgestaltung von Bahnhofskinos, gemeinsam mit Kung
Fu-Streifen und japanischen Monsterfilmen. Der Filmclub BALI ist
angetreten, um diese liebgewonnene Tradition wieder aufzunehmen und
fortzuführen.
Als ersten Beitrag zeigen wir einen Film des verdienstreichen
Sergio Corbucci aus dem Jahr 1970. Ein Revolutionswestern mit
sowohl komödiantischen, als auch bitterernsten und
sozialkritischen Anklängen, temporeich und bildgewaltig
inszeniert, hervorragend besetzt mit den Italo-Legenden Franco
Nero und Tomas Milian (unterstützt vom charismatischen Amerikaner
Jack Palance, der hier Gas gibt wie nie zuvor!) und gekrönt von
einem mitreißenden Score von Maestro Ennio Morricone.
Review auf film-maniax.com
http://film-maniax.wetpaint.com/page/Lasst+uns+töten%2C+Companeros
http://film-maniax.wetpaint.com/page/Lasst+uns+töten%2C+Companeros
Bei dem zweiten Vertreter dieses Abends handelt es sich um einen Klassiker
besonderer Güte. In Szene gesetzt wurde er im Jahr 1968,
ebenfalls von Sergio Corbucci — aber der Unterschied zum vorher
gezeigten Werk könnte kaum gewaltiger sein. Der Film gehört
zu den aufregendsten und ungewöhnlichsten Beispielen seines
Genres: Es ist der einzige Western, der ausschließlich in tief
verschneiten Winterkulissen spielt und der erste, in dem eine
automatische Pistole zum Einsatz kommt. In den Hauptrollen sehen Sie
Jean-Louis Trintignant als stummen Pistolero und Klaus Kinski als
sadistischen Kopfgeldjäger.
Review von Carsten Henkelmann auf senseofview.de
http://www.senseofview.de/review/425
http://www.senseofview.de/review/425
Leicht fiel uns diese Auswahl sicherlich nicht — aber eines ist klar: Es
wird gewiss auch im nächsten Jahr wieder eine Italowestern-Nacht
geben...
Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein
filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken,
sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.