Filmclub Bali
   
 
Schmiermittel
Poster

Kiez & Knast-Nacht

am Freitag, den 8.6. um 20:30 Uhr im Kino Babylon

Das sollte man sich als Schmierlapp nicht entgehen lassen: Garstige Ganoven gängeln gems(er)ige geile Girls im Gefängnis! Wie viele asoziale Alliterationen passen in einen Satz? Genauso viele wie Seifenstücke, die man beim Duschen verbraucht, nachdem man diese beiden Zelluloid-Machwerke ertragen hat!
Der erste Kotzbrocken unserer Juni-BALI-Nacht ist ein räudiger Bastard, der sich schamlos querbeet durch die Genres filzt: ein Bandenfilm aus dem Hause Schmutz & Schmand; ein Belagerungs-Streifen, den John Carpenter gedreht hätte, wenn er zu lange an der Unterhose von Andy Milligan geschnüffelt hätte.
Eine Psychopathen-Bande terrorisiert die Bewohner eines fünfstöckigen Mietshauses in der Bronx – doch die wollen sich nicht abschlachten lassen und schlagen zurück. Punkt! Das ist alles, was man kriegt, und man kriegt es mit der Eisenkelle mittenmang ins Fressbrett! Und das Allerschönste ist, dass diese derbe Sleaze-Granate von einer Frau gedreht wurde: Roberta Findlay heißt die „Dame“, und wenn man weiß, dass auf deren Konto auch diverse Hardcore-Pornos mit so klangvollen Titeln wie SPRITZ MAL, DOC!, TEENAGE MILKMAID und HEISSE STUTEN LIEBEN’S WILD geht, wundert den Feinschmecker gar nichts mehr…
„Zu Gute kommen Findlay die glaubwürdig agierenden Darsteller und die Tatsache, dass ihr Film ausschließlich an furchtbar deprimierenden Originalschauplätzen entstand. Ein ziemlich herbes Teil, dem man aber Unrecht täte, wenn man es auf seinen Status als Skandal- und Gewaltfilm reduzierte.“
--- Oliver Nöding auf Rememberitforlater


Kann es noch dreckiger werden und noch tiefer in den Keller gehen? Es kann, indem wir alle gemeinsam das Lied von NOMEANSNO anstimmen: „Oh no, Bruno, too much is not enough!“
Bruno Mattei, ein heimlicher Superstar des Filmclubs BALI, wurde bereits vor einigen Jahren ausgiebig gehuldigt, aber natürlich kehren wir immer wieder gern zurück auf seinen debilen Dilettanten-Spielplatz und zaubern filmische Kleinode aus dem Abflussrohr hervor. Ein solches ist auch der ausgesucht eklige Frauengefängnisfilm, den Mattei im Jahr 1982 verbrochen hat und der in Form seiner Hauptdarstellerin Laura Gemser zumindest Labsal für die Augen bietet. Das war’s dann aber auch so ziemlich mit den Feinheiten – ansonsten regiert die Tyrannei des Groben, in Form von Franca Stoppi als sadistischer Gefängniswärterin, Gabriele Tinti als Frauenarzt, blutgierigen Ratten (Mattei-Markenzeichen!), sinn- und ziellosen Porno-Dialogen, handelsüblichen Lesbeleien, einem wirren Klischee-Drehbuch und kübelweise schlechtem Geschmack.
Um Das Blap™ zu zitieren: „Da rotiert der Gummiknüppel, es hüpfen die Möpse, es wird zwangsweise gegeifert und eingelocht.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
„Die Schauspielerführung ist hölzern, die Regie uninspiriert und unkreativ, Effekte und Ausstattung billig bis zum Gehtnichtmehr (der Film kostete nach Angaben von Mattei 67.000 Dollar) und der treibende Synthiescore von Luigi Ceccarelli zwar sehr effektiv in seiner Emulation von Goblin und Carpenter, aber eben auch ziemlich entwaffnend, weil er vor allem die Kluft zwischen der Spannung, die er selbst evoziert, und dem, was tatsächlich geboten wird, akzentuiert.“
--- Oliver Nöding auf Rememberitforlater








Die auf dieser Netzpräsenz veröffentlichten Filmbesprechungen haben rein filmjournalistische Bedeutung. Das verwendete Bildmaterial dient nicht zu Werbezwecken, sondern ausschließlich zur filmhistorischen Dokumentation.
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