Filmclub Bali
   
 
Muskel-Krampf
Plakat

2. Barbaren-Nacht

am Samstag, den 08.08. um 20 Uhr im Kino Babylon

Fettig glänzende, eingeölte Muskelberge… Streitäxte und Breitschwerter… garstige Zauberer und blondgelockte Silikon-Amazonen… der Blick hart wie Kruppstahl, die filzige Matte weht stramm im Nordwind. Nein, wir sind nicht bei einem Manowar-Konzert, sondern in der lustigen Welt der Barbaren-Filme! Das ist keine Welt der Gänseblümchen und Rosenteetrinker, das ist eine rauhe Männerwelt, in der Kloppe regiert. Gefragt sind in dieser Welt keine Charaktermimen oder Method Actors, sondern stumpf glotzende Rabauken mit aufgeblähten Bizeps, wie Reb Brown, Lou Ferrigno oder Miles O’Keefe. Da braucht es keine ausgefeilten Drehbücher, sondern flugs rausgerotzte Skripts, die vor Klischees nur so strotzen. Dort werden Konflikte nicht mit soziokulturellen Diskursen gelöst, sondern per Keule auf Kopp ausgetragen.
Herkules
Nachdem wir Anno 2012 unsere Clubmitglieder bereits mit einem Doppelausflug in das ruppige Reich der klingenschwingenden Kraftsportler amüsierten, präsentieren wir Ihnen dieses Mal gleich zwei Filmbeiträge aus dem schönen Italien, wo die Barbaren im Fahrwasser von CONAN besonders umtriebig waren.
Die Identität des ersten Films soll jedoch noch nicht verraten werden – in der engeren Auswahl stehen Elaborate von Lucio Fulci, Umberto Lenzi, Ruggero Deodato und Joe D’Amato. Wählen Sie selbst!
Film Nummer Zwei wurde im Jahr 1985, zur prallen Reifezeit des Barbaren-Genres, von Luigi Cozzi (STAR CRASH, ASTARON – DIE BRUT DES SCHRECKENS) inszeniert, und es handelt sich dabei um einen kunterbunten, herrlich absurden Mischmasch aus Sandalenfilm, Barbarenklopper und – festhalten! – Science Fiction-Epos. Richtig gehört: Kotzi, äh, Cozzi hat seinen Heldenschinken mit Aug & Ohr malträtierenden Laserstrahl-Gewittern, Disco-Effekten und Synthie-Gefiepe gewürzt. Der Film ist die Fortsetzung des nahezu identischen Vorläufers von 1983, aber seien Sie unverzagt, die Kenntnis des ersten Teils ist zum Nachvollzug der intellektuell nicht überfordernden Handlungsstruktur unnötig:
Vier Olymp-abtrünnige Götter (namentlich Hera, Aphrodite, Flora und Poseidon) haben sich gegen Zeus verschworen und diesem die legendären sieben Donnerkeile entwendet, weshalb nun der Mond auf die Erde zu stürzen droht. Zeus schickt seinen Sohnemann Herkules aus dem vorzeitigen Ruhestand zurück auf die Erde, wo er mit Hilfe der beiden schmucken Damen Urania und Glaucia die Blitzwaffen wiederbeschaffen soll. Doch die Verschwörer sind nicht untätig und befreien Herkules’ Erzfeind König Minos samt des mächtigen Schwert von Uranos aus dem Reich der Toten, um dem Kraftprotz Paroli zu bieten…
Den grobschlächtigen Heros gibt ein weiteres Mal der Ex-Mr. Universum Lou Ferrigno, an seiner Seite sehen wir die blonden und brünetten Sternchen Milly Carlucci und Sonia Viviani (GROSSANGRIFF DER ZOMBIES), Claudio Cassinelli (DIE WEISSE GÖTTIN DER KANNIBALEN) mit angeklebtem Rauschebart als Zeus und unser aller Lieblings-Italowestern-Sidekick William Berger (ICH, DIE NONNE UND DIE SCHWEINEHUNDE) als schurkischen König Minos.
„Luigi Cozzi präsentiert uns mit diesem Herkules-Abenteuer ein knallbuntes Sagenmärchen von infantiler Naivität. Das dilettantische Machwerk ist dabei so schlecht, dass es schon wieder gut ist und angenehm unterhält. Tricktechnisch unter aller Sau und bei allem Ernst, den der Film krampfhaft vermittelt, ist er eine Ausgeburt unfreiwilliger Komik und gerade deshalb herrlich amüsant.“
--- Mike auf Tittentrashterror.de


„Der Film ist wirklich ein saudummes Stückchen Patchwork-Cinema und nur unter Zuhilfename starker Betäubungsmittel zu ertragen!“
--- Hudson auf Filmflausen.de


Juhu! Die Betäubungsmittel erhalten Sie bei uns im Kino-Café, für Spaß und Stimmung ist also gesorgt.




Sclachteplatte
Wieder mit themenbezogenem Pausen-Buffet!








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