Filmclub Bali
   
 
Verstrahlt und verkabelt
Plakat

Tsukamoto & Lynch-Nacht

am Freitag, den 10.09. um 23 Uhr im Kino Babylon der Pelmke

Hiermit präsentieren wir Ihnen den jeweils ersten Spielfilm der beiden Ausnahmeregisseure Shin'ya Tsukamoto und David Lynch – zwei extreme und extravagante Klassiker in Schwarzweiß.
Shinya Tsukamoto
Der erste Film unseres Doppelprogramms wurde von Tsukamoto im Jahr 1989 inszeniert.
In einer namenlosen japanischen Industriestadt lebt ein kleiner Angestellter (Tomorowo Taguchi), der jede Nacht von grausamen Alpträumen heimgesucht wird. In seinen Träumen verwandeln sich fremde Menschen zu bizarren Maschinenwesen aus Metall. Eines Morgens entdeckt er beim Blick in den Spiegel einen Nagel, der scheinbar aus seiner Wange wächst. Von diesem Moment an vollzieht sich eine Transformation – mehr und mehr verwandelt er sich in ein Ungetüm aus Drähten, Stahl und Maschinenteilen. Schließlich trifft er auf einen anderen “Iron Man”. Ein unerbittlicher Kampf auf Leben und Tod entbrennt…
Ein bizarrer Kultfilm, inspiriert von den Werken von David Cronenberg und David Lynch. Eine schonungslose Abrechnung mit der kalten, unpersönlichen Industriegesellschaft. Ein Kombinat aus Industrial-Ästhetik, Starkstrom-Tempo, Metall-Fetisch, Punk-Musik und Anime-Optik. Das nur 67 Minuten lange Werk erscheint wie die kranke Vision eines Schrottplatz-Fetischisten, voller Extrem-Erotik und überbordender Gewalt - gedreht in ausdrucksstarken Schwarzweiß-Bildern.
Ein Film, der die Nerven zerfetzt.
Sagen Sie hinterher nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!
Rezension von Carsten Henkelmann auf Sense Of View:
http://www.senseofview.de/review/281



David Lynch
Der zweite Beitrag wurde 1977 von Kultregisseur David Lynch fertiggestellt, nachdem er und sein kleines Team fünf Jahre lang daran arbeiteten.
Der Film ist ein düsterer, beklemmender Alptraum: Henry (Jack Nance) lebt in einer industrialisierten Höllenstadt, in der die Umwelt unzähliger Kanalrohre und bizarrer technischer Systeme gewichen ist. In völliger Isolation haust er in einem trostlosen Appartement. Eines Tages erfährt er, daß seine Freundin Mary X. schwanger von ihm ist. Die Eltern drängen beim gemeinsamen Abendessen auf eine Heirat, und kurze Zeit darauf wohnen beide zusammen, Mary hat ihr Kind bekommen, eine monströse, unablässig quäkende Kreatur. Wenig später verlässt sie Henry und er steht mit dem Nachwuchs allein da, seinen Alpträumen und Ängsten ausgeliefert. Bald erträgt er das Schreien nicht mehr…
Lynchs erster Langfilm ist ein zutiefst verstörendes Meisterwerk, ein revolutionäres Familiendrama, ein surrealistisches Sittengemälde der Siebziger Jahre. Psychopathisch, hypnotisch, zerstörerisch.
Der definitive Mitternachts-Film. In New York, London und Paris gibt es seit Jahrzehnten eine treue Fangemeinde, dort läuft der Film jede Nacht in Underground-Kinos.
Falls Ihre Nerven nach dem ersten Beitrag noch nicht blank liegen, so wird dieses Werk Ihnen den Rest geben.
Rezension von Andreas Thomas auf Filmgazette:
http://www.filmgazette.de/index.php...


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